Matra-Simca Rancho 1977 - 1979
Talbot-Matra Rancho 1979 - 1984
Dieses Freizeitfahrzeug ist durch das Planungsbüro von MATRA 1976, auf Basis des Simca 1100 Pick-Up, entwickelt worden. Der Markt für Fahrzeuge dieser Art wurde für die Käufer immer interessanter. Die Ingenieure von MATRA umhüllten den Simca mit Fiberglasanbauteilen, und es entstand ein Freizeitauto mit Offroader-Optik. Als Motor verwendete man das 80-PS-Aggregat aus dem Simca 1308 . Zuerst wollte man einen 4x4-Antrieb verwenden, da die Lösung den Verantwortlichen jedoch zu teuer erschien, verwendete man stattdessen einen Frontantrieb.
Auf dem Genfer Auto-Salon im Jahre 1978 wurde der Matra-Simca Rancho der Öffentlichkeit vorgestellt und wenige Monate später kam er in den Verkauf. Da PSA Chrysler Europa im Sommer des Jahres 1978 aufgekauft hatte, wurde das Modell 1979 durch den neuen Eigentümer weitervertrieben, jetzt unter dem neuen Label Talbot-Matra.
Im Jahre 1981 wurde der Rancho als Sondermodell Decouvrable (ohne Seitenscheiben und Heckscheibe) vorgestellt. Aufgrund der neuen Partnerschaft mit Renault musste Matra 1983 die Produktion von Rancho und Murena einstellen (auf den Produktionsstraßen wurde dann der Renault Espace hergestellt).
Die Produktion des Rancho wurde 1983 nach einer Gesamterstellung von ca. 56 500 Exemplaren aufgegeben.
Das neue Konzept eines Multivans mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten entwickelte man bei MATRA, die robuste Technik stammte aus dem Simca – Lager und der Vertrieb wurde kurzerhand Anfang bis Mitte der 80er Jahre von Talbot übernommen.
Basismodell Matra Simca oder Talbot Matra mit einfachster Ausstattung und Stahlfelgen
Modell Rancho „X“ mit luxuriöser Veloursausstattung,
Drehzahlmesser, Amperemeter, und serienmäßigen
Alufelgen. Anhängerkupplung optional.
Der Rancho X war immer mit einer Metalliclackierung
versehen und hatte bronze getönte Scheiben.
Modell Rancho „Grand Raid“ (große Reise) sehr selten und begehrt. Der Grand Raid verfügte über einen zweiten Ersatzreifen auf dem Dach, zwei Suchscheinwerfern auf der Haube und einer Seilwinde mit Fernbedienung an der vorderen Stoßstange. Darüber hinaus hatte er noch einen Stahlträger – Unterfahrschutz für grobes Gelände und ein 30%iges Sperrdifferential. Diesen Geländewagen konnte man nur in einer matten, olivgrünen Lackierung und mit Stahlfelgen ET 40 gepaart mit hinteren Spurverbreiterungen erwerben. Alle anderen Ranchomodelle hatten Felgen mit ET 22. Besonderheit: Außer in Deutschland und Österreich hatte der Grand Raid grobstollige Baboulin – Crossreifen aufgezogen. Als einziges Modell der Matrafamilie hatte der GR einen niederverdichteten Motor (BTC) um in Ländern mit schlechterer Benzinqualität auszukommen und ergänzende Dichtprofile an den unteren Türkanten, die das Eindringen von Wasser im feuchten Geländebetrieb verhindern sollten.
Modell Rancho „DC“ (Decouvrable) oder auch Cabrio genannt. Der DC hatte ein abnehmbares Verdeck am hinteren Aufbau, wogegen der Fahrer und Beifahrer komplett überdacht blieb. Des weiteren verfügte der DC über eine wunderschöne, wetterfeste, hellbraune Kunstlederinnenausstattung mit weißen Kedern. Man konnte dieses schöne Cabrio nur in den beiden Außenlackierungen rotbraun und grün erwerben. Aufgrund des fehlenden GfK – Aufbaus hinten war beim DC keine Dachantenne installiert, sondern ein Antennendraht in der oberen Scheibe integriert.
Modell Rancho „AS“ (Affaires & Societé) für französische Geschäftsleute. Bei diesem Modell fehlte die hintere Sitzbank und konnte deswegen mit LKW – Zulassung betrieben werden. Dies führte dazu, dass der „AS“ in Frankreich mehrwertsteuerfrei blieb. Dieses Modell gab es nur in der Basisversion ohne jegliche Zusatzausstattung.
Sondermodell Rancho „Davos“ mit serienmäßigem Blaupunkt Autoradio, Ski – Trägern, Schneeketten und besonderen seitlichen Zierstreifen. Als kleines Highlight war seitlich am Wagen eine Aluminium – Plakette mit dem Namen des Erstbesitzers und der fortlaufenden Nummer angebracht.
Sondermodell Rancho „Nautica“ in weißer Außenlackierung mit blauer Innenausstattung aus Skai und weißen Kedern. Die Felgen waren in Wagenfarbe lackiert. Auch der Schalthebel war in weiß gehalten mit blauem Knauf, der Fahrersitz war komplett zum nach vorne Klappen, wie auf der Beifahrerseite, deshalb auch kein Innentürgriff, nur eine Schlaufe zum Zuziehen. Der Nautica hatte eine spezielle Dachantenne nicht nur für Radioempfang sondern auch für Telefon, was seinerzeit sehr exklusiv war.
Sondermodell Rancho „Midnight“. Ein auf 100 Exemplare limitierter Rancho von Oktober 1981 mit tief – schwarzer Lackierung, roten Zierstreifen und Schriftzügen. Der vordere Rammbügel, die Scheinwerferumrandungen , Türgriffe, Regenleisten und die Dachgalerie waren anstatt wie üblich in mattschwarz, diesmal in Chrom ausgeführt. Die Innenausstattung begeisterte den Käufer durch graues Velours mit roten Kedern. Auch die Armaturenbrettpolsterung war in grau gehalten und zusätzlich hatte der Wagen eine Mittelkonsole mit 3 – teiligem HIFI System. Leider wurde dieses Modell nur in Frankreich für „spezielle Freunde von Matra“ angeboten. (Originaltext Infoblatt)
Sondermodell Rancho „Behinderten - Umbau“. Die holländische Firma Smulders baute ab März 1980 jeden Rancho zum rollstuhlgerechten Behindertenfahrzeug um. In Deutschland übernahm diesen Umbau nach Plänen der Holländer die Firma Helmut Jelschen aus Bad Zwischenahn. Im Heck wurde der gesamte Boden heraus getrennt, tiefer gesetzt und verstärkt, die Heckklappe seitlich als Türe angeschlagen, so dass man den Wagen hinten elektrohydraulisch (Hinterachsniveaulift) absenken konnte, um mit einem Rollstuhl direkt einfahren zu können. Die serienmäßige Anhängerkupplung war somit nicht mehr möglich. Aus Platzgründen verschwand das Reserverad ins Wageninnere und ein kleinerer Tank mit nur 26 Litern Fassungsvermögen wurde unter dem Beifahrersitz installiert. Erstaunlicherweise sind diese umgebauten Ranchos im Gesamtzustand wesentlich besser als jene, die als normale „Lastentransporter“ bei jedem Wetter raus mussten. Dies ergab sich wahrscheinlich auch aus der Tatsache heraus, dass der Neuwagenpreis dieses Rancho – Modells knapp 50000 DM hoch war. Dabei ergab sich alleine aus dem Anschaffungspreis vermutlich eine etwas peniblere Pflege- und Wartungsmentalität.
Zusatzausstattung